Apple Watch Series 3 – ein großer Schritt in die mobile Freiheit

Von | 14. August 2018

Apple Watch Series 3
Mittlerweile (nun gut, ist auch schon wieder eine Weile her) ist die Apple Watch in der dritten Version angekommen. Es ist die erste Variante, die dank mobilem Netzzugang (LTE) tatsächlich als autarkes mobiles Gerät genutzt werden kann. Und für mich die erste Smartwatch überhaupt an meinem Handgelenk. Wenn das mal nicht Spannung genug ist, darüber zu berichten.

Es folgen ein paar persönliche Einsichten in mein Nutzungsverhalten bzgl. der Apple Watch Series 3, die ich mir vor ein paar Monaten zugelegt habe. Wichtig ist mir, auszutesten, wie mobil man mit der Watch wirklich sein kann (ohne auf das Smartphone als Host angewiesen zu sein).

Vorweg: das klappt schon recht gut, auch wenn es noch viel zu tun gibt, um wirklich weitgehend ohne Smartphone „leben“ zu können.

Bringt wirklich alles Freiheit, was mobil daherkommt?

Nein, leider (noch) nicht ganz. Aber das kann und wird noch werden. Da das Smartphone über kurz oder lang sterben wird, werden reine mobile Lösungen, die ohne Touch und eher mit Sprache auskommen, immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Eine so große Freiheit kann die aktuelle Series 3 der Apple Watch nur bedingt leisten, auch wenn sie technisch durchaus zu mehr in der Lage wäre. Neuigkeiten werden verbesserte OS-Versionen bringen (Hallo iOS12!), denke ich.

Warum ist das so? Meine Erfahrung ist, dass noch längst nicht alle Apps auf der Watch autark ohne Smartphone funktionieren (z.B. BVG, Newsfeed, Bahn). Doch gerade diese Apps wären sinnvollerweise frei notwendig, um jederzeit auf das iPhone als Host verzichten zu können.

Die Apple-eigenen Apps können das schon recht gut (Office wie Listen, Kalender, Mails oder Wetter, Timer etc.), vor allem in Kombination mit Siri.

Apps, die die Watch rocken

Ein paar Beispiele, was die Apple Watch Series 3 heute schon an coolen Apps beherbergt:

  • Mobiles Bezahlen! Es ist wahrlich ein Fest, mit Apple Pay zahlen zu können. Natürlich ist die Apple-eigene Software nahtlos im System integriert.
  • Just say Record? – Eine App für gesprochene Notizen und Transkription der Nachrichten.
  • Podcasts (Affiliate-Link), endlich und vermutlich mit iOS12 auch für die Watch nutzbar. Aktuell unter iOS11 leider nicht.
  • Musik/Radio – Na ganz klar ein großer Bestandteil meiner mobilen Nutzung. Sowohl die Musik selbst (ggf. per Sync vom iPhone), als auch die Steuerung per Watch. Und da ich Apple Music nutze, versteht sich die perfekte Integration auch hier von selbst.
  • Chat per Threema oder Apple-eigene Nachrichten-App. Threema ist hier noch am Anfang. Aktuell kann ich auf eingehende Nachrichten rudimentär antworten. Neue Chats aufmachen geht nicht und bereits gelesene Chat-Nachrichten sind nicht mehr zugreifbar, nur auf dem Smartphone.
    Die Nachrichten-App von Apple ist dafür schon besser geeignet.
  • Sport: Bisher bei mir relativ wenige Apps genutzt. Geplant ist das Schwimmen und mal mit dem Fahrrad oder das Laufen zu tracken. Ab und zu wird der Puls gemessen und ein Blick auf die Aktivitäten-App.
  • Office: E-Mail, Kalender, Ereignisse, etc. – Wie oben erwähnt einfach smart in Verbindung mit den iOS-Apps nutzbar.
  • Karten-App: Als Navigationshilfe schick gemacht, finde ich. Zum Beispiel werden während einer Zielführung zum Ort, in Synchronisation mit dem iPhone, kommende Ereignisse auf dem Weg auch haptisch angekündigt. Das ist auch im Auto recht praktisch, wenn man nicht hinsehen kann.
  • Weitere Apps teste ich immer wieder mal an.

Sprachsteuerung per Siri und AirPods

Mit der Sprache steuere ich die Uhr nicht sonderlich anders als ich mein Smartphone oder den HomePod verwende. Also alles was Siri auf dem iPhone kann, geht auch auf der Apple Watch. Wenn denn gerade die Verbindung aktiv ist, ansonsten braucht Siri ein paar Denk-Sekunden.

Das coole ist die nathlose Kommunikation und Integration mit den AirPods. Im mobilen Bereich hat ein Kabel überhaupt keinen Sinn mehr. Und selbst wenn ich per Ohrhörer am iPhone verkabelt sein sollte, kann ich die Watch sehr gut als Remote nutzen (Musiksteuerung, Titelauswahl etc.). Das Smartphone bleibt in der Tasche und ich bin zumindest ein Stück weit flexibler.

Richtig rocken kann ich erst mit den AirPods – ein Doppel-Tap auf den einen Stöpsel, gefolgt von der Ansage „Spiele Beats 1“. Es kann alles so einfach sein. Und natürlich konfigurierbar in den Einstellungen.

Fazit zur mobilen Freiheit mit der Apple Watch

Es wird zunehmend mobiler hergehen in der Kommunikation – echte Mobilität am Handgelenk, ohne ein weiteres Stück Hardware in der Tasche zu haben.

Ja, der Akku reicht nur ein paar Tage (was durchaus ein Qualitätsmerkmal sein kann, wenn es um grenzenlose Mobilität geht). Ja, die Apps sind noch zu sehr Smartphone-abhängig. Ja, ein Bildschirm fehlt, auf dem man Bilder und Text verarbeiten kann. Und ja, Siri ist (aktuell) nicht mehr als eine nette Assistentin.

Dennoch, ich bin davon überzeugt, dass die Reise weiter wegführen wird vom Smartphone und hin zu „tragbaren“ und kabellosen Lösungen. Dazu braucht es noch viel Entwicklungsarbeit und Nutzer, die das anwenden wollen. Ich bin gern einer derjenigen und probiere aus.

Wer erinnert sich an den Film „Her“? So oder so ähnlich stelle ich mir das vor und versuche schon jetzt, in Teilen das Gefühl zu bekommen, mich nahezu frei zu bewegen und dabei die volle Bandbreite der technischen Vernetzung zu erfahren. Es bleibt spannend.

Zum Weiterlesen

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Mein persönliches Apple-Upgrade 2018“. Bisher habe ich folgende Artikel darin veröffentlicht:

Bild von fancycrave1