Deutschland: eine Smartphone-Schmach

Von | 3. September 2015

Oh man, es ist zum heulen wie hierzulande notwendige Innovationen gebremst und das technische Mittelalter hoch gehalten wird. Vor allem beim mobilen Internet und der wichtigen Smartphone-Entwicklung.

Deutschlands merkwürdige Rückschrittlichkeit wirft uns nach hinten, anstatt mit gesundem Vertrauen Fortschritt zu wagen. Irgendwie traurig.

… Und zugleich sagt es wenig Gutes über die digitale Ausgangslage eines Landes, dessen Reichtum weitgehend von Hochtechnologien abhängt, die von der mobilen Revolution so radikal verändert werden wie die Musikindustrie durch das Internet.

Um das zu erkennen, muss man nicht einmal die App Uber oder selbstfahrende Autos bemühen. Dafür muss man nur in ein deutsches Automobil einsteigen, zum Beispiel in einen Smart von 2015. Dessen Software ist von einem Smartphone so weit weg wie Heidenau vom Silicon Valley. Wie soll jemand, der mit einem iPhone aufgewachsen ist, je freiwillig eine solche Zumutung digitaler Unbedienbarkeit kaufen?

Sascha Lobo auf S.P.O.N. – Deutschlands Smartphone-Schmach

Nicht nur die Autoindustrie hat ein technisches Problem. Wenn wir schon beim Breitbandausbau schlampen, kann es mit den notwendigen Diensten generell nicht weit her sein. Auf welcher Grundlage sollen die denn funktionieren? Und dann ist da noch das mobile Internet und hängt alle an der Stelle ab, wo sie deutschen Boden betreten. Sieht so die deutsche Technik-Zukunft aus?

Uh oh, und dann sollen Smartphones auch noch DAS Thema auf der kommenden IFA sein. „Eine IFA ohne neue Smartphone-Trends ist so gut wie undenkbar.“ Na dann…

21 Gedanken zu „Deutschland: eine Smartphone-Schmach

  1. Donnie

    Vortrefflich! DE hängt doch schon seit dem letzten Jahrhundert in diesen Technologien hinterher. Ich erinnere mich dabei an Napster und während alle ausserhalb Deutschlands T1, T3 und Kabel-Breitband hatten, ging die Mehrheit hier mit 56k Modem ins Netz. Sogar das gebeutelte Spanien ist weiter. Während der Busfahrt von Madrid nach Barcelona durch menschenleere Steppe und Wüste mit Breitband dank Gratis Wlan surfen oder in Madrid vor Jahren bereits im Linienbus surfen möglich war, während hier jetzt erst Feldversuche an Haltestellen durchgeführt werden.. Haha.. Und woran liegts? Meiner Meinung nach weil wir unseren verhätschelten rosa Riesen weiter mit Monopol-Keksen füttern..

    1. stef Beitragsautor

      Mag sein, Donnie. Ich denke, wir haben hier ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Verteil-Problem in DE.
      Die Lizenzen der Mobilfunkriesen müssen ja auch wieder eingespielt werden.

      Am Ende zahlt der Kunde und die Gesellschaft.

  2. Nürnberg Schlüsseldienst

    Ich finde Smartphones sind schon echt Wichtig und eine Super Erfindung.

    Klar gibt es ein paar Probleme hier und da, aber alles in allem sind Smartphones ein guter Technologischer Fortschritt.

  3. Timm

    Genau wie bei HDTV ist Deutschland hier weit zurück. Ich finde kostenloses W-LAN Deutschlandweit sollte zum Grundgesetz gehören … Aber irgendwas kommt das noch!

  4. Dirk

    Bin auch immer wieder erstaunt, dass ich, sobald ich die Großstadt verlasse, direkt mal nur noch Edge habe hier im Norden. Bei meinen Eltern (Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern) gibt es dann Stellenweise nicht mal das.
    Das finde ich für unser Land einfach erschreckend. Ich würde heutzutage nicht mehr in ein Gebiet ziehen, wo ich nur DSL-Light bekomme und nicht mal Edge empfange.

  5. key

    @Timm: naja, für dieses volksverdummende Programm muss auch kein HDTV sein. TV ist doch nur noch Müll. Ab in die Tonne damit.
    Und WLAN ins Grundgesetz? Naja, der Staat hebelt inzwischen wichtige Bürgerrechte aus (TTIP, CETA usw.), da interessiert Free-WLAN niemand da oben.

  6. Phil

    Muss euch allen leider zustimmen…das Volk wird immer dümmer und dümmer, aber was solls 🙂

  7. Dag

    Erstaunlicherweise hängen wir in unserem schönen Land immer hinter her. Was da in Japan z.B. seit Jahren Standard ist, wird es hier vielleicht in 10 Jahren geben.

  8. Felix

    Ich bin gespannt wie sich das ganze noch hier entwickelt und inwiefern die Politik in richtung Zukunft gehen möchte. Dabei bin ich wirklich froh in einer Stadt mit guter Netzabdeckung und schnellem Internet leben kann. 🙂

  9. Corinna M

    WLAN im Grundgesetz? Darüber kann ich nur schmunzeln. Ist WLAN schon zum Existenzbedürfnis geworden? Wenn ich die Leute heute so schimpfen höre, dann wundere ich mich doch öfters ob die Menschlein heute eigentlich schon einmal gespürt haben, was es bedeutet ein Grundbedürfnis zu haben, was nicht befriedigt wird. Ich bin der Meinung, dass man sich mit WLAN, HDTV und Co. irgendwann zugrunde richtet. Das Leben findet man nicht im Netz und das wird man auch niemals.

  10. stef Beitragsautor

    Existenzbedürfnis würde ich nicht sagen, Corinna. Ein heute durchaus grundlegender Standard schon eher.
    Na klar nützt mir WLAN wenig wenn ich echten Hunger habe. Darum geht es hier nicht.

    Es geht um das technisch Machbare und um Vertrauen in die digitale Zukunft.

    WLAN, HDTV und Co sind nicht besser als die Menschen, welche die Technik erschaffen und bedienen. Gesunder Menschenverstand hat schon immer geholfen.

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  13. hulle6

    Kaum zu glauben.Ist es wirklich? Dazu habe ich noch Fragen.

  14. Nero

    Ganz im ernst wie kann man heute noch Ohne Internet leben, ich Frage mich wirklich Oft wie Menschen früher leben konnten ohne ständig erreichbar über das Telefon zu sein. Aber wie es immer im leben so ist hat es sicherlich auch Nachteile.

  15. Daniel

    Technischer Fortschritt ist schon ok. Aber bitte lasst die Kirche im Dorf. Klar ging es früher auch ohne Handy. Und geht es heute im übrigen auch noch. Klar habe ich auch eines. Aber wenn ich mir die Jugendlichen von heute so anschaue dann ist Ausgehverbot heute nicht mehr so schlimm wie Handyverbot. Viele sind doch schon internetsüchtig.

    1. stef Beitragsautor

      Es geht um heute, nicht um früher. Und wie wir damit umgehen. Denn heute gehört das Smartphone nunmal zur allgegegenwärtigen Infrastruktur.

      Nur weil wir damit nicht umgehen gelernt haben, ziehen andere Länder an uns locker vorbei. Das finde ich schon bemerkenswert und auch fahrlässig.

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