Das Problem mit der Aufmerksamkeit #multitasking

Von | 13. April 2017

Multitasking Aufmerksamkeit Konzentration

So sehr und wirkungsvoll uns die Technik unterstützt, so überwältigend kann sie sein. Wenn man nicht gelernt hat, rechtzeitig den Stecker zu ziehen, mal „Nein“ zu sagen oder einfach mal eine Auszeit zu nehmen, ist man Spielball von Allen und allem anderen, nur nicht man selbst.

Es folgen ein paar Gedanken zum Thema Aufmerksamkeit und Multitasking. Das sollte an dieser Stelle und in diesem Blog ruhig einmal erwähnt werden.

Multitasking ist unmöglich

Überlastung ist ganz einfach möglich. Der Schlüssel dazu ist „Aufmerksamkeit“. Zu viel davon auf mehrere Dinge oder Personen gelenkt, erfordert zu viel Kraft, die nicht mehr kanalisiert wirken kann.

Multitasking ist eine Illusion.

Das Gehirn kann sich nur auf eine Sache (oder zwei kleine Aufgaben) gleichzeitig konzentrieren, auch wenn einige meinen, verschiedene Dinge scheinbar parallel und ohne Schwierigkeiten erledigen zu können. Selbst Computer arbeiten nicht parallel an mehreren Aufgaben, sondern an sehr viel kleine Einheiten gebrochene Einzelschritten bzw. Paketen, die aneinander gekettet nach außen gerichtet eine zusammenhängende Einheit oder Schleife ergeben.

Multitasking gilt dabei sowohl im Kleinen als auch bei allgemeinen gesellschaftlichen Aufgaben. Überall dabei sein und mitmischen (Freunde, Arbeitsaufträge, Termine und Rollen) kann genauso wenig sinnvoll sein wie im Kleinen (Musik hören und beim Fernseher angeschaltet mit der Freundin telefonieren, nebenbei läuft YouTube und die letzten Nachrichten laufen über den Newsticker).

Es ist also nicht nur die Technik, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung, die übernommen wird. Die moderne (Kommunikations-)Technik allerdings ist relativ neu und wir müssen lernen, verantwortungsvoll damit umzugehen. Sonst überrollt sie uns einfach.

Der Schlüssel ist Konzentration

Eine wichtige Erkenntnis auf dem Weg zum besseren Umgang mit der eigenen Zeit und Energie wäre die Konzentration auf das Wesentliche. Andere Reize so gut es geht ausblenden und nicht beachten. Dafür der einen Aufgabe alles geben. Oft leichter gesagt als getan. Aber darüber nachzudenken lohnt, und danach handeln natürlich genauso.

Ein paar Anregungen, die dabei helfen können:

  • Aufgaben nacheinander, nicht nebeneinander bearbeiten.
  • Auszeiten vornehmen und natürlich auch einhalten, den Trott durchbrechen und dem Gehirn die Chance zum Regenerieren geben (Bewegung ist ein Schlüssel).
  • Bewusste Konzentration auf die Sinne und Reize und Lösung von Spannungen (z.B. durch Meditation).
  • Regeln aufstellen, in wieweit Informationen auf einen einwirken dürfen; selektieren und Kanäle bewusst wählen.

Abschalten, entspannen und einfach mal nichts tun kann allein schon viel bewirken. Muße will allerdings gelernt sein.

So sehr uns Menschen, Aufgaben und technische Hilfsmittel am Herzen liegen (und das tun sie auf jeden Fall, zurecht) – es müssen Grenzen gezogen werden. Diese kann nur jeder für sich selbst erkennen und schließlich umsetzen. Ohne wird er untergehen. Wenn nicht jetzt, dann langsam und eben etwas später. Anderen helfen kann ich doch nur, wenn ich selbst genug Kraft (für mich) habe.

Also: heute schon in die Luft geguckt oder ganz und gar den Flow bei der Arbeit gefühlt?

Bild von geralt