Wenn es nur so einfach wäre: Digitaler Minimalismus besteht nur aus reinem Weglassen von digitalen Geräten oder Diensten und dann kommt der Fokus von allein. Ich denke nicht. Wichtiger ist doch, was nach der Kur kommt, quasi als Konsequenz daraus. Was will ich mit dieser Fastenaktion erreichen? Ich muss bei erfolgreicher Umsetzung etwas mit der neu gewonnenen Leere anfangen, sie wieder mit (sinnvollen) Aktivitäten füllen. Auch wenn es ein bewusstes Nichtstun ist.
https://twitter.com/kaizen_digital/status/848471821703933952
Denn was bedeutet Minimalismus im Grunde? Sicher wieder für jeden etwas leicht anderes. Für mich zumindest nicht nur pure Reduktion, sondern Beschränkung auf das Wesentliche. Das Bedeutsame, was einem selbst am wichtigsten ist, zu finden. Das erreiche ich nicht durch reines Weglassen. Ich bin dabei, wenn es heißt, dass Reduzierung ein guter und effektiver Weg ist, dorthin zu gelangen. Irgendwann jedoch steht man dann vor der Situation, fast nichts mehr zu haben. Und dann? Bin ich glücklicher, freier, ordentlicher? Oder eben minimal digital?
Deshalb ist in der Aussage der zweite Teil so wichtig: der Fokus, die Umsetzung. Ich bin sehr für die Konzentration auf das Wesentliche. Abbau von Redundanzen. Ausmisten von Feeds, Followern, Newslettern und Apps. Keine Frage. Was ich für meine persönlichen Themen jedoch benötige, bleibt im Portfolio und wird ausgebaut. Letztlich soll ein digitaler Minimalismus mir helfen, meine im harten Kern gewünschten Aktivitäten priorisiert durchzuführen.
Ich finde, hier passt der Ausspruch: Identifiziere, was dir in deinem (digitalen) Leben das Wichtigste ist. Streiche alles andere! Und ganz wichtig, wie gesagt: arbeite an dem Rest, komme ins Tun! Alles andere ist Verweigerung an der digitalen Zukunft. Hallo Deutschland!?