Bücher und der digitale Wandel #digitalisierung

Von | 9. April 2017

Buch und Smartphone, gelesen wird überall
Dieser Text ist schon etwas älter und wartete auf seine Veröffentlichung. Macht aber nichts, er passt auf jeden Fall nach wie vor in die heutige Zeit.

Die Gesellschaft hat noch einiges vor. Auch in Sachen Bücher und deren wandelnde Verwendung. Klar, geschriebener Text ist zum Lesen da. Das soll er auch bleiben. Niemand jedoch sagt, dass es beim guten alten Blatt Papier bleiben muss, auf denen Buchstaben und Sätze aneinander gereiht eine sinnvolle Geschichte ergeben.

Wir haben besseres vor. Digitales Lesen ist auf dem Vormarsch, und das zu Recht. Ich merke das nicht nur an mir selbst.

Ein Hort voller Buchstaben

Es ist nicht nur der Platzbedarf einer riesigen physikalischen Bibliothek, der die Freiheit beengt. Es ist umgekehrt genauso die geliebte Freiheit, sehr viele Bücher zur gleichen Zeit dabei haben zu können. Egal ob im Urlaub oder im Straßencafe – ein Koffer voll Bücher ist nicht notwendig, nur um genau das eine zu lesen, worauf ich gerade Lust habe. Ein vollgestelltes Bücherregal und damit „zugetextete“ Wandflächen waren vielleicht einmal sexy. Sind sie das aber noch heute?

Das Entscheidende beim Lesen bleibt das Lesen, nicht das Buch. (Malte Herwig, 2013)

Es ist nicht nachvollziehbar, dass einige meinen, aus der Vergangenheit nach wie vor auf die Zukunft schließen zu wollen. Denn diese ist nun mal digital, früher oder später sogar überwiegend (Stichwort #digitalisierung). Menschen lesen mehr und mehr digital verfügbare Texte. Warum sollten es nicht noch mehr werden? Warum sollten wir bei eBook Readern, Kindle und Tablets halt machen? Wir legen gerade erst los.

Ich denke, wir stehen noch relativ am Anfang der Entwicklung. Das Jahrhunderte lang währende Zeitalter des gedruckten Buches neigt sich jedoch dem Ende. Und glaubt mir, wir wollen das alle. Schon aus Ressourcengründen wird uns nicht viel übrig bleiben. Antiquitierte Vorstellungen von Hochglanzdrucken sind es nicht wert, in die Zukunft mitgenommen zu werden.

Das Blatt wendet sich heute digital.

Bücher und Menschen sind flexibel

Es wird Ausnahmen und Bibliotheken im alten Sinne geben. Doch werden es deutlich weniger und sein, ist meine Vermutung. Das Medium Buch ist nur eines von vielen, um Gedanken aus Gedrucktem hinüber zum Gehirn zu transferieren. Der menschliche Denkapparat ist flexibel und Menschen stellen sich auf neue Gegebenheiten ein. Da zählt kein „früher hatten wir noch“ oder „ich habe das schon immer so gemacht“. Neues hat es bekanntlich schwer. Aber es wird kommen und sodann allseits akzeptiert werden. Schaut euch an, was allein Amazon im digitalen Bücherwesen alles (voran)treibt.

Also Leute, löst euch vom starren Medium Papier als einzig wahre Textquelle. Das gilt vor allem für Papierberge voll mit überfrachteten Tagezeitungen. Weg damit! Der Text und das, was der Verfasser uns sagen will, bleiben erhalten und verschwinden nicht dadurch, weil ab sofort keine Tinte und Baumfaser mehr verschwendet werden. Das Lesen selbst ist und bleibt das entscheidende.

Andere Meinungen dazu? Gern rein damit in die Kommentare!

Bild von DariuszSankowski

13 Gedanken zu „Bücher und der digitale Wandel #digitalisierung

  1. Jürgen

    Oh da halte ich gerne dagegen:

    “ Es ist umgekehrt genauso die geliebte Freiheit, sehr viele Bücher zur gleichen Zeit dabei haben zu können. Egal ob im Urlaub oder im Straßencafe – ein Koffer voll Bücher ist nicht notwendig, nur um genau das eine zu lesen, worauf ich gerade Lust habe. “

    Ich meine: wir sind es gewohnt bzw. verlangen es azomatisch, alles gleich und hier zu haben. Außerdem verlieren wir einfach die Wertschätzung Gegenständen gegenüber und sind nicht bereit zu verzichten. 😉

    1. stef Beitragsautor

      Du meinst also, wir sollten lieber den Koffer mitnehmen? Oder lieber warten, und später das eine gewünschte lesen.

      Ist eine Wertschätzung ggü. einem „realen“ Buch höher als ggü. der digitalen Variante?

      Dann verzichte ich lieber ganz und lass auch den eReader zuhause. 🙂

      1. Jürgen

        Im Koffer sind doch die Kleider schon drin. 😉

        Ernsthaft, dann nehme ich lieber 2 gewünschte Bücher mit. Für mich ist Wertschätzung ggü. einem echten Buch größer als bei digitalen Version. Digital ist nur blanker Text, quasi „Buch-Light“. 😉

        1. stef Beitragsautor

          Ok, verstanden :). Danke für deine Einschätzung.
          Mir wären die zwei Bücher weniger im Gepäck irgendwie wertvoller. So sind die Unterschiede.

  2. tigion

    Ich fahre eher eine Hybridlösung. Denn ich schätze die Vorteile der digitale Welt, aber …

    Nichts entspannt mich mehr vom digitalen Zeitalter als ein gutes klassisches Buch/Schallplatte/Brettspiel. Für mich ist es in dem Moment mehr als das reine Lesen/Spielen/Hören.

    Das Bücherregale die Freiheit beengen und Wandflächen zutexten finde ich nicht – öffnet doch jedes Buch für sich ein eigenes gedankliches Universum. Ist halt die Frage, ob der Blick am Buchrücken aufhört. 😉

    1. stef Beitragsautor

      Hey tigion. Schön, von dir mal wieder zu lesen. 🙂

      Der gute Mix macht es also auch hier. Da tickt jeder etwas anders. Ich merke das auch im Familienkreis. Je nachdem was man über seine Vergangenheit gewohnt und gezeigt bekommen hat. Ich werde auch angesprochen, warum ich so lange auf dieses Ding starre. Wenn ich dann sage, dass ich ein Buch lese, wird das mit stirnrunzeln aufgenommen.
      Hätte man mich mit einem Papierberg angetroffen, wäre die Frage nicht aufgekommen.
      Wo ist der Unterschied?

      1. tigion

        Bin aktuell mehr der stille Mitleser und schaue hier und da immer mal rein. .)

        „Wo ist der Unterschied?“ … Wie du schon sagst: „Da tickt jeder etwas anders.“

        Wir haben Bücher und Kindle im Haus, wobei die Wahl bei einem guten Buch eher auf das physische Exemplar fällt. Es geht auch meist durch mehrere Hände.

        Du redest von „Ding“ und „Papierberg“ … 😉

        1. stef Beitragsautor

          Ja, das Ding riecht auch nicht so schön nach Alt. Und Strom braucht es auch noch…

          Ist interessant, wie die Meinungen unterschiedlich sind bei diesem Thema. Ich denke, wir haben über die Jahrhunderte das Leser von Papier perfektioniert. Ich bilde mir ein, dass ich digital irgendwie anders lese, die Informationen anders aufnehme.

          Danke für deine stille Mitlese! 😉

  3. Frank

    Ich habe nach 3 Jahren intensivem Lesens auf dem Kindle wieder das Papierbuch wiederentdeckt.

    Mir fehlte zum einen das klassische Stöbern im Buchladen. Es ist halt was anderees durch die Gänge zu schlurfen und sich auch mal von anderen Genres inspirieren zu lassen, als wenn man nur Empfehlungen auf Basis dessen erhält, was man schon gelesen hat.

    Ein weitere Vorteil ist, dass man Bücher einfach mal jemandem ausleihen bzw. untereinander austauschen kann.

    Eine Arbeitskollegin kommt so nun kostengünstig d.h für lau in den Genuss, die Trilogie um die „Besonderen Kinder“ zu lesen.

    1. stef Beitragsautor

      Danke für dein Kommentar, Frank.
      Stöbern, das ist wohl wahr, ist einfacher im realen Buchladen. Inspiration hole ich mir gern online, vor allem durch andere Leser, die Reviews oder Empfehlungen in Blogs veröffentlichen.

      Und ja, das stimmt. Möchte ich mir Notizen machen oder etwas markieren, ist das wesentlich schlechter machbar mit der digitalen Variante. Auch das Nachlesen und nochmal reinschauen (wo war noch gleich das schöne Zitat?) ist schwierig.

      Dafür muss es Lösungen geben, die heute noch nicht da sind.

      Bücher ausleihen geht ja heute schon. Austausch ist leider aufgrund der gesetzlichen Regelungen unmöglich. Das muss sich auch ändern, klar.

      1. Frank (Duerrbi)

        Was das Thema „Suchen“ im Buch / in den Büchern bzw. das Setzen von Notizen oder Markierungen angeht, habe ich das digital einfacher und komfortabler empfunden. Da fand ich die entsprechenden Funktionen im Kindle sehr hilfreich.

        Als typisches Verpackungsopfer lasse ich mich beim Stöbern im Buchladen häufig in erster Linie durchs Cover ansprechen. Das funktioniert auf der Amazon-Webseite zwar auch gut, auf dem Kindle nur bedingt gut. Empfehlungen aus Presse, Facebook und Bekannten sind auch immer eine gute Quelle um neue Bücher zu entdecken.

        1. stef

          Das erinnert mich irgendwie an Wein. Kaufe ich auch gern nach Etikett. *duckundweg*

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