Frisch trifft Billig

Von | 20. März 2007

Heute gesehen in einer Anzeigenüberschrift, gedruckt in einer großen bekannten Tageszeitschrift Berlins: „Frisch trifft Billig“. Darunter ein üblicher Werbetext mit tagesaktuellen Produkten.
Daraufhin kurz im Kopf weiter gesponnen, wie ein Gespräch zwischen Frisch und Billig laufen könnte:

Billig: „Sie sahen aber auch schon mal besser aus.“
Frisch: „Das liegt an Ihnen. Meine Blässe kommt nicht von ungefähr. Stress, na Sie wissen schon.“
Billig: „Ja ich weiß, ich fühle mich auch schön länger unwohl und unter Druck gesetzt. Ich kann mich nicht mehr frei entfalten.“

Ein Appell an mehr Preis- und vor allem Qualitätsbewusstsein der Hersteller und deutscher Verbraucher. Ich warte auf Anzeigen wie „Preis umarmt Qualität. Zwei Freunde haben sich wieder gefunden.“ oder ähnliche Texte.

11 Gedanken zu „Frisch trifft Billig

  1. maksi

    Bei einigen Produkten könnten wir gut Einfluss nehmen. Z. B. bei Obst und Gemüse. Warum kaufen wir nicht nur saisonales Zeugs. Müssen es unbedingt Erdbeeren (beliebig austauschbares Produkt) aus Spanien oder Marokko sein?

  2. stef

    Gerade bei Saisonalem bin ich dieser Meinung. Hier greife ich gern auf selbst geerntetes zurück. Schmeckt eh am besten.
    Aber bei anderen Produkten kann etwas Hinterfragen bei Preisen nicht schaden.

  3. Meg

    Ich habe nichts zu ernten, da ich nichts gesäht habe. Was Saison-Obst/Gemüse angeht – auch hier hauen die Bauern die Preise hoch. Steuern, schlechtes Wetter, Politik. Überall prangt ein Öko, – oder Biosiegel. 🙄

  4. Murmel

    Ich habe erst kürzlich an einer ähnlichen Diskussion teilgenommen und bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, wieder mehr auf regionale Waren zu achten.

    Kompliment für Deine Schreibe! Ich denke ich werde jetzt öfter mal reinschauen. 😉

  5. stef

    Das mit den Siegeln ist aber nicht mehr das, wofür es einige halten und als was es mal gedacht war. Leider.

    Mit Regional kann man jedenfalls nicht allzu viel falsch machen denke ich. Zumal man dann weiß, woher es kommt und wer es zu verantworten hat.

    @Murmel: Danke! 🙂

  6. Frau Schlangenbaum

    Da kann ich mich nur anschließen. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn im Regal Spargel aus Peru liegt oder Bohnen aus den unergründlichen Tiefen Afrikas. Auch beim Fleisch gilt ja scheinbar „Je biller je lieber“. Das trägt nicht dazu bei, dass Verbraucher mit Bewußtsein essen.
    Aber irgendwie kommt es mir ohnehin so vor, als wäre letztens Nahrungsaufnahme überwiegend ein notwendiges Übel. Mir „schmeckt“ diese Entwicklung nicht.

  7. Dürrbi

    Nun ja, beim Obst und Gemüsekauf schaue ich zuerst einmal auf den Preis und dann vielleicht wo das Obst/Gemüse herkommt.

    Ich muss aber weiss Gott keine Erdbeeren von irgendwo-auf-dem-Erdball im Winter kaufen, die schmecken eh nur dann am besten, wenn Erdbeer-Saison (in Mitteleuropa) ist.

    Aufgrund meiner (gesundheitlich-basierten) Ernährungsumstellung esse ich derzeit eh so viel Gemüse, wo das dann herkommt ist mir eigentlich Wurscht, nachdem ich festgestellt habe, dass auch in Alnatura-Märkten (BIO) beiweitem nicht alle heimischen Gemüse aus Europa/Deutschland kommen), kanns auch BIO aus Lidle/Aldi und Co. sein.

  8. Meg

    *Hand hebt*
    Dafür esse ich im Oktober Kiwis aus dem heimischen Anbau! Die Eltern meines Freundes ernten jedes Jahr an die 700 Kiwis aus ihrem Garten 🙂

  9. Jürgen

    @ Meg: Kannst Du mal ein Ostzonenpaket fertig machen 😉 ?

  10. Jürgen

    Die regionalen Waren sind hier im Osten seit langem eine Besonderheit, manchmal schon Kult. Die Kommunen unterstützen regionale Märkte. Hiesige Supermärkte haben auch Warenauszeichnungen wie „Produkte von hier – aus Ostdeutschland“. Am liebsten kaufe ich selbst auf dem Wochenmarkt ein – oder, falls bei einem Wochenendtrip auf dem Lande unterwegs – direkt vom Bauern.

    Fleisch: Langes Thema. Viel zu lange unter Preis verkauft.

    Geiz ist eben nicht immer geil.

  11. stef

    [quote comment=“299″]Geiz ist eben nicht immer geil.[/quote]Genau das hört jetzt endlich auf. Zwar langsam, aber ich warte schon seit langem darauf, dass die Konsumenten begreifen, was sie die letzten Jahre kaputt gemacht haben.

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