Ein wahrscheinlich gut gemeinter und bekannter Spruch ist folgender: „Lebe jeden Tag, als wäre es Dein letzter!“.
Ich mag den Satz nicht wirklich. Ich glaube nicht, dass ihn jemals ein Mensch einhalten konnte oder könnte. Ich denke eher, was man hiermit zu sagen versucht ist, dass man jeden Tag bewusst und in vollen Zügen nutzen sollte (carpe diem). Aber niemand wird auch nur annähernd soviel Energie aufbringen können, das ewig durchzuhalten im Falle der obigen Aussage. Der letzte Tag, sollte dieser einem vorher bekannt sein, würde zudem ganz sicher anders verlaufen als alle anderen Tage davor.
Im Alltag setzt man andere Prioritäten und richtet sich auf den oder die folgenden Tage ein, weil man mit ihnen rechnet. Die Vorgehensweisen im täglichen Verlauf werden immer auch in Vorbereitung getroffen. Würde ich den nächsten Tag nicht mehr erleben, würde mein heutiger Tag ganz sicher spezielle Tätigkeiten beinhalten. An Schlaf z.B. wäre nicht zu denken und jede Kleinigkeit würde ausgeblendet.
… Nur ein paar Gedanken zu einem einfachen Ausspruch. Ich finde lediglich, dass er nicht das aussagt, was er auszusagen beabsichtigt. Das soll nicht heissen, dass ich nicht jeden meiner Tage so einrichte, wie ich es für das Beste halte.
Also nutzt den heutigen Tag! Und morgen! Und …
Weißt Du, was mich an dem Satz noch weitaus mehr stört? Würde ich auch nur einen Tag in der Gewissheit oder auch nur der Annahme, es wäre mein letzter Tag, verbringen, wäre ich vermutlich nicht nur hektisch darauf bedacht, möglichst viele wichtige Dinge zu erledigen. Ich wäre vor allem sehr traurig, niedergeschlagen, hoffnungslos. Möchte ich wirklich jeden Tag mit der deprimierenden Aussicht auf keinen weiteren Tag verbringen?
Ein guter Punkt, Karin. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Du hast Recht, es wäre doch sehr niederschlagend.
http://meggyver.blogspot.com/2007/04/think.html
🙂
Sehr schön, das passt doch gut zusammen. Eine feine Ergänzung, oder nicht? 🙂
Ich versuche eigentlich nur, jeden Tag mit so wenig Zwängen wie möglich zu leben. Das ist schon schwer genug. Denn wenn man erst darüber nachdenkt, dann merkt man, wie vielen Zwängen man unterliegt (unterliegen muss).
Ich denke der Spruch soll Einen erinnern, den Tag bewusster zu leben und kleineren Freuden mehr Beachtung zu schenken, denn man weis ja wirklich nicht was der nächste Tag bringt. 🙂
@maksi: Ja, vielleicht darf man erst gar nicht soviel darüber nachdenken. Dann lebt es sich ein wenig leichter. Das Gehirn kann uns da gerne mal einen Streich spielen und die Leistung runterschrauben.
@tigion: So sehe ich das auch. 🙂
Ja, das passt sehr gut! 🙂 Deshalb habe ich den link auch gepostet. Schön, dass Du Dir auch mal über so etwas Gedanken machst 🙂 Macht Dich noch weniger „technisch“ 🙂
Hachz, danke! 😛 Gedanken mache ich mir schon häufiger über solche Dinge. Vielleicht sollte ich sie auch öfter mal präsentieren.
Trotzdem wird das „technische“ nicht zu kurz kommen.