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Unangenehme Fremd-Beschallung (II)

Das Handy klingelt: „Ich bin gleich da!“, „Was macht der jetzt eigentlich so den ganzen Tag?“ oder „Erzähl mal, wie war dein Urlaub?“. Belanglosigkeiten, höchstens für den- oder diejenigen interessant, die am anderen Ende als Zuhörer fungieren. Das alles lautstark der Öffentlichkeit mitgeteilt, in der Bahn, direkt neben mir.
Es nervt! Man verschone mich bitte mit derlei Privatangelegenheiten und Dingen, die nicht für mich bestimmt – eben privat – sind. Denn ich möchte nicht wissen, dass es heute Lasagne zum Mittag gab oder dass es Eheprobleme gibt, die man wohl am besten schnellstmöglich ausdiskutieren sollte. Das sollte getan werden, aber bitte nicht am Mobiltelefon, sodass die ganze Bahnkundschaft dadurch zwangsläufig in die Zuhörerrolle gedrängt wird.

Wie schon vorher einmal im Artikel „Unangenehme Fremd-Beschallung“ beschrieben, bedarf es einer gewissen Etiquette, eines sozialen Miteinanders im öffentlichen Verkehrsraum. Nicht nur für Musikkonsumenten, sondern auch für die Mobilfunker. Da haben private, aber auch geschäftliche Angelegenheiten nichts in der Handykommunikation zu suchen; zumindest nicht in dem Umfang. Eben weil es kaum eine Privatsphäre in diesem Raum gibt, sind Gespräche – oft über Zimmerlautstärke hinaus – zu unterlassen. Ich selbst empfinde es als unangenehm genug wenn ich berufsbedingt mein Handy in der Bahn/unterwegs eingeschaltet haben muss, z.B. weil ich Rufbereitschaft habe. Ein Gespräch würde zur Qual. Eben weil es Dinge gibt die nicht für die Ohren der Allgemeinheit bestimmt sind.

Wäre es z.B. in einem Wartezimmer oder Restaurant kaum denkbar oder im Kino peinlich, wird in der Bahn munter drauflos gequasselt, egal wer mithört oder sich dadurch gestört fühlen könnte.

„Ja, ich dich auch!“ *schmatz* „Tschüssi!“ – Einen schönen Dank für die kostenlose Auskunft.

Stehe ich mit dieser Einstellung alleine da oder mache ich mir zu viele Gedanken? Wie seht ihr das, nervt es den ein oder anderen von euch auch?

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