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Lesezeichen braucht kein Mensch

Lesezeichen – die im klassischen Browser – sind ein Auslaufmodell. Denkt man darüber nach, ist das gar nicht mal so abwegig.

Deshalb fand ich das, was ich beim infoblog gelesen habe, einen interessanten Gedankengang und -anstoß, um das mal auf mein eigenes Verhalten zu beziehen.

Schau ich mir mein Nutzerverhalten mal genauer an – wann habe ich denn das letzte mal ein Lesezeichen genutzt und dazu im Menü meines Browsers danach gesucht? Eher selten. Dann schon eher nutze ich die Favoritenleiste, in der ich die täglich genutzen Links hinein packe.

Auch habe ich zwar die Synchronisation der Lesezeichen mit meinem iPhone aktiviert – aber auf dem Smartphone so gut wie nie verwendet. Links sind im Kopf oder in der Historie des Browsers. Die meisten aktuellen Browser haben eine gute Auto-Vervollständigung.

Sind die bereits genutzen Verlinkungen dort einmal nicht mehr vorhanden, z.B. nach einer Neuinstallation des Browsers oder Betriebssystems, helfen sofort diverse Suchmaschinen mit Stichworten und der Kopf weiter. An die wichtigsten Links und Seiten erinnert man sich. Alles andere scheint überflüssig und nicht wertvoll genug, um in einem aufgeblähten Linkspeicher zu landen.

Lesezeichen sind ein alter Hut

Onlinedienste für Bookmarkings nutze ich kaum häufiger. Dort liegen keine Verknüpfungen für später. Würde ich meine lokal gespeicherten „für später lesen“ Links auch online ablegen, hätte ich die letzten paar Prozent der Links erwischt, die ich im Laufe der Zeit sporadisch angesammelt habe. Und das sind nicht viel.

Kann man jetzt tatsächlich daraus schließen, Lesezeichen im Browser seien ein alter Hut? Ich zumindest für mein Teil würde das bejahen. RSS-Reader und Social Networks schleudern Links in Massen und meine Startseite(n) kenne ich auswendig. Der wichtige Rest liegt direkt in der Favoritenleiste oder wird mir vom Browser mitgeteilt.

Wenn alle Stricke reißen habe ich immer noch mein Blog, in dem ich so viele Links in den letzten Jahren gesammelt habe. Lese ich mir die durch, dann kann ich mir sicher sein, dass mir der Rest auch wieder einfallen wird. Wozu hat man schließlich ein gepflegtes Archiv!?

Alles andere ist zu viel der Verlinkung und kann man gar nicht lesen. Beim Thema Lesezeichen ist weniger eben doch mehr.
Ganz anders sieht es dagegen bei Backlinks aus, z.B. über Everlinks, für das eigene Blog oder die eigene Webseite. Diese Links kann man ruhig sammeln und man wird vermutlich nicht genug davon bekommen.

Bild © berwis / pixelio

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