Lesezeichen braucht kein Mensch

Von | 9. November 2011

Lesezeichen – die im klassischen Browser – sind ein Auslaufmodell. Denkt man darüber nach, ist das gar nicht mal so abwegig.

Deshalb fand ich das, was ich beim infoblog gelesen habe, einen interessanten Gedankengang und -anstoß, um das mal auf mein eigenes Verhalten zu beziehen.

Lesezeichen

Schau ich mir mein Nutzerverhalten mal genauer an – wann habe ich denn das letzte mal ein Lesezeichen genutzt und dazu im Menü meines Browsers danach gesucht? Eher selten. Dann schon eher nutze ich die Favoritenleiste, in der ich die täglich genutzen Links hinein packe.

Auch habe ich zwar die Synchronisation der Lesezeichen mit meinem iPhone aktiviert – aber auf dem Smartphone so gut wie nie verwendet. Links sind im Kopf oder in der Historie des Browsers. Die meisten aktuellen Browser haben eine gute Auto-Vervollständigung.

Sind die bereits genutzen Verlinkungen dort einmal nicht mehr vorhanden, z.B. nach einer Neuinstallation des Browsers oder Betriebssystems, helfen sofort diverse Suchmaschinen mit Stichworten und der Kopf weiter. An die wichtigsten Links und Seiten erinnert man sich. Alles andere scheint überflüssig und nicht wertvoll genug, um in einem aufgeblähten Linkspeicher zu landen.

Lesezeichen sind ein alter Hut

Onlinedienste für Bookmarkings nutze ich kaum häufiger. Dort liegen keine Verknüpfungen für später. Würde ich meine lokal gespeicherten „für später lesen“ Links auch online ablegen, hätte ich die letzten paar Prozent der Links erwischt, die ich im Laufe der Zeit sporadisch angesammelt habe. Und das sind nicht viel.

Kann man jetzt tatsächlich daraus schließen, Lesezeichen im Browser seien ein alter Hut? Ich zumindest für mein Teil würde das bejahen. RSS-Reader und Social Networks schleudern Links in Massen und meine Startseite(n) kenne ich auswendig. Der wichtige Rest liegt direkt in der Favoritenleiste oder wird mir vom Browser mitgeteilt.

Wenn alle Stricke reißen habe ich immer noch mein Blog, in dem ich so viele Links in den letzten Jahren gesammelt habe. Lese ich mir die durch, dann kann ich mir sicher sein, dass mir der Rest auch wieder einfallen wird. Wozu hat man schließlich ein gepflegtes Archiv!?

Alles andere ist zu viel der Verlinkung und kann man gar nicht lesen. Beim Thema Lesezeichen ist weniger eben doch mehr.
Ganz anders sieht es dagegen bei Backlinks aus, z.B. über Everlinks, für das eigene Blog oder die eigene Webseite. Diese Links kann man ruhig sammeln und man wird vermutlich nicht genug davon bekommen.

Bild © berwis / pixelio

7 Gedanken zu „Lesezeichen braucht kein Mensch

  1. Achisto

    So sehe ich das auch. Wir lassen zwar z.B. unsere Artikel automatisch in Linkverzeichnisse eintragen, aber so nutze ich sie nie. Wenn ein wichtiger Link vorhanden ist: auf das Sternchen im Feuerfuchs drücken, ein paar Stichwörter reinhauen und fertig. Lesezeichenlisten oder -leisten habe ich nicht, auch nicht zum Sortieren. Habe ich noch nie gebraucht und bisher habe ich auf meine derzeitige Art noch nie etwas vergessen oder nicht wieder gefunden 😉

  2. key

    also ich bin ein Favoriten-sammler. ich lege die Lesezeichen gerne ab, um später die dinge wieder schneller zu finden. vieles nimmt mir auch instapaper ab. doch für oft besuchte ziele im netz nutze ich eben eher die Lesezeichen. z.b. onlinebanking, bestimme blogs, news usw. hm. so verschieden können die user sein.

  3. Goeran

    Wahrscheinlich bin ich zu „old-school“, aber ich nutze Lesezeichen en masse. Klar, anfangs ist es umständlich, aber wenn die richrige Struktur gefunden ist und genutzt wird, erleichtert es zumindest mir das Stöbern im Netz ungemein. Dazu noch die Feeds von den mir wichtigsten Blogs und ich fühle mich recht gut versorgt, was schnelle Information oder auch mal eine ausführliche Recherche angeht.

  4. stef Beitragsautor

    Klar, ein gut gepflegtes Archiv, vermutlich über Jahre hinweg, lässt man nicht so einfach hängen.
    Vielleicht wäre aber auch dort ein Frühjahrsputz sinnvoll oder man lässt es mal probehalber sein.

  5. Ivonne

    Also ich nutze meine Lesenzeichen täglichen. Die wichtigsten Links liegen gleich im Browser unter der Adresszeile. Ich wäre erlich gesagt „aufgeschmissen“ ohne, da ich ein schreckliches Gedächnis habe und mir das ständige rumgooglen nach Seiten, die ich öfters Besuche einfach auf den Keks gehen würden.
    Sicher verstauben einige Links da, aber für sowas mach ich dann einmal im Jahr einen Frühjahrsputz und dabei finde ich dann auch immer wieder „Schätze“. :mrgreen:
    Ich denke, eine pauschale Antwort gibs bei diesem, wie bei vielen anderen Themen auch, einfach nicht.

  6. stef Beitragsautor

    So sieht es aus. Pauschal kann man nicht sagen.
    Tipp: Vielleicht ein oder zweimal öfter einen Frühjahrsputz einlegen. 😉

  7. Tobias

    Muss mich hier auch als Nutzer von Lesezeichen outen. Klar, die wichtigsten Seiten hat man im Kopf oder in der Favoritenleiste, aber davon abrücken konnte ich bisher noch nicht. Wobei der Artikel natürlich auch ein großes Stück Wahrheit enthät, das kann man nicht abstreiten.

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