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Leben für das Wochenende

Mir scheint als leben viele Menschen nur für das Wochenende, als schleppen sie sich über die übrigen Tage und sparen sich die Lebensenergie für ein paar Stunden auf, um kurz darauf erneut in eine Art Koma zu verfallen. Kaum ein Tag in der Woche ohne dass deren Ende sehnlich erwartet wird. Vor allem über das Radio kann man es lautstark mitverfolgen: Durchhalteparolen und Darstellung als Heiligtum, welches es zu vergöttern gilt.

Ich selbst habe eine zeitlang NUR für das Wochenende gelebt, zu Zeiten des Wehrdienstes. Eine Zeit, die es schnellstmöglich hinter sich zu bringen galt. Heute sehe ich das anders, verbringe jeden Wochentag möglichst sinnvoll und lebenserfüllt. Was nicht bedeutet, dass das Ende der Woche nicht ebenso geliebt wie auch gelebt wird. Nur bekommt es nicht zwangsläufig den Status einer gottähnlichen Erscheinung. Und natürlich gibt es auch Zeiten, in denen ich mir wünsche sie würden schnell vergehen.

Warum jedoch leben Menschen zu wenig im Jetzt während der ersten fünf Tage einer Woche? Sind es z.B. die Medien, die uns tagtäglich manipulieren? In einer Weise, die uns Menschen vergessen lässt, wie wichtig die Tage vor dem Ende einer Woche sind.
Erst wer A sagt kann auch B sagen. Oder: Mensch wach auf! Das Leben besteht aus mehr als einer Aneinanderreihung von mehreren (Wochen-)Enden.

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