Website-Icon Station 9.111

Blacksburg: näher als man denkt

Mehr oder weniger zur Kenntnis genommen werden ja mittlerweile solche Art Nachrichten, wie sie momentan aus den USA herüberkommen. Attentäter und Selbstmörder, diesmal mit mehr Opfern als je zuvor. Aber eben aus den USA und deshalb bei uns nicht ganz so wahrgenommen, als kämen sie aus Berlin oder einer Kleinstadt in Deutschland.

Es wendet sich das Blatt, wenn man plötzlich erkennt, dass einem die Symbole (in dem Fall „VT – Virginia Tech“) auf den Nachrichtenbildern bekannt vorkommen. Hat man nicht ein Schlüsselband zu hause, welches diese Zeichen und Muster trägt? Der Begriff „Virginia Tech Hookies“ schießt mir durch den Kopf. Namen von Bekannten fallen mir ein. Ich ahnte, dass die Assoziationen richtig sind.
Ein Anruf bei meiner Schwester bringt weitere Informationen hervor. Die Gewissheit, dass es sich um genau die Universität handelt, an der auch ein guter Freund arbeitet, und genau in dem Gebäudekomplex, in dem die Tat vollzogen wurde. Genauer gesagt arbeitete er dort, da ab Anfang des Jahres sein Arbeitsplatz wechselte.
Soll man an dieser Stelle irgendjemanden danken, dass er verschont blieb? Wie würde man dann erklären, dass er selbst an jenem Tag einen guten Bekannten bzw. Arbeitskollegen verlor?

Anders wird einem auch, wenn man weiß, dass die eigenen Eltern und die Schwester früher einmal an besagter Uni zu Besuch waren, die eher ruhige Gegend kennen lernten und wissen, dass es unvorstellbar klingt: Ein Attentat in dieser Uni? An diesem Ort, Blacksburg, Virginia?

Plötzlich sind also solche Ereignisse aus dem fernen USA näher als man denkt. Nach unserem Telefongespräch musste ich meine Gedanken ordnen.

Die mobile Version verlassen