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Wilfing vs. Schlendern

In der heutigen Ausgabe der F.A.S. habe ich gelesen, dass es einen neuen Trend gibt: Das Wilfing. Sinnloses Surfen im Internet, was anschließend kaum Spuren im Gedächtnis hinterlässt. (via Spiegel Online). Was sich da zusammenbraut kann doch keiner voraus ahnen. Auch die Deutschen (noch) nicht. Zumindest waren das meine Gedanken, als ich den Beitrag las.

Parallelen versuche ich in dem Zusammenhang in einem meiner vergangenen Beiträge zu suchen: „Schlendern im weltweiten Netz?“. Zu dem mir übrigens bisher noch niemand eine Antwort geben konnte.
Wenn ich etwas genauer darüber nachdenke, hat das Eine (Wilfing) mit dem Anderen (Schlendern) nicht soviel gemeinsam wie ursprünglich angenommen. Schlendern setzt, wenn auch relativ wenig, Bewegung voraus. Wilfing hingegen baut auf minimalen Körper- bzw. Geisteseinsatz.

Kann diese neue Sportart als Weiterführung oder Extremisierung vom Netzschlendern angesehen werden? Es stellt sich auch die Frage, was sinnvoller ist: Die Gedanken nur schweifen oder ganz abdriften lassen? Denn was mich als wirtschaftlich denkender Mensch beunruhigt ist die Erkenntnis, dass beim Wilfing teilweise bewusst Zeit sinnlos totgeschlagen wird.
Ich muss aber klarstellen, dass ich selbst gern das ein oder andere Mal einfach gar nichts tun oder mich ablenken will. Nur sieht es jetzt danach aus, als müsse man im Internet aufpassen, nicht in Gedankenlosigkeit zu verharren.

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