„Never touch a running System“ funktioniert nicht

Von | 19. August 2011

Auf Dauer läuft kein System so wie es ist oder war. Und es hat auch keinen Sinn, dass ein (Computer-)System ewig mit einem definierten Software- und Hardwarestand den – womöglich produktiven – Dienst tut.

never touch a running systemStichworte die mir zum Thema Update-Muffel einfallen: rückwärtsgewandt, zukunftsabweisend, faul, gefährlich, mitunter tödlich, sinnlos und langweilig. Lesetipp: Never Touch a Running System (Wir warten erst, bis nichts mehr geht)

„Never touch a running system“ oder auch „Never change a running system“ funktioniert nicht und ist ein fatales Mißverständnis. Jedenfalls nicht auf Dauer. Das heißt nicht, dass man immer am System rumfummeln muss. Saubere Planung, Migrationsszenarien etc. sind Vorausetzungen für Änderungen an Geräten und Systemen. Diese sind ständig in Bewegung, auch wenn man vielleicht persönlich nichts daran macht.

Da stimmt doch was nicht

In sofern stimmt der Satz nämlich an sich schon gar nicht – laufende Systeme werden ständig „angefasst“. Running = Bewegung = Änderung. Ich weiß, gerade in der IT ist man schnell versucht, so wenig wie möglich an einmal gut aufgebauten und eingerichteten Systemen rumfummeln.

Ich habe irgendwo mal das Zitat aufgeschnappt:

Never change a running system.
Never run a changing system.
Change a never running system.

Ok, der letzte Satz ist sicher nachvollziehbar. Das ist sofort zu ändern. Aber die anderen beiden: Keine Änderung/Bewegung bedeutet generell Stillstand und am Ende Tod. Und Angst ist oft ein schlechter Ratgeber, wenn sie lähmt, gerade in unserer heutigen technologischen Zeit. Früher oder später kommen dann Probleme, dann aber meist schlimmer als wenn man vorbereitet wäre. Und teurer.

Das schließt Probleme, durchaus auch mal größere, beim bewussten Update zwar selbst natürlich nicht aus. Aber was läuft schon fehlerfrei durch?! Daher sind gerade im Computer-IT-Bereich Prozesse wie Release- und Patchmanagement wichtig.

Fazit

Man kann den Satz „Never touch a running System“ so oder so sehen. Ich finde ihn eher negativ besetzt, da er Standeswahrung bedeutet und Angst vor der Zukunft oder entsprechender Mehrarbeit. Für mich zuhause bedeutet es vor allem: Updates einspielen, Security-Löcher stopfen, Hardware erweitern oder austauschen.

Bloß nicht stehen bleiben, sondern weitergehen. Veränderung ist Leben.

Bild © Gerd Altmann / Pixelio

8 Gedanken zu „„Never touch a running System“ funktioniert nicht

  1. Stefan

    Ich finde den Satz schon lange nicht mehr sinnvoll.

    Irgendwann habe ich diesen Satz abgelegt und passenden Ersatz dafür eingeführt:

    -Take care of your running system
    Achte immer auf ein aktuelles Arbeitsumfeld und spiele wichtige Updates ein.

    -Work prudent with your running system
    Arbeite besonnen und überlege Dir zweimal, welche Änderungen Du durchführst und ob Du sie wirklich brauchst. Brauchst Du noch ein drittes oder viertes Programm mit den gleichen Funktionen?

    Keine Veränderung heißt Stillstand und das ist in der IT-Welt nicht sinnvoll. Solange man besonnen handelt, ist Fortschritt und Veränderung absolut wichtig. Meiner Meinung nach.

  2. stef Beitragsautor

    Genau, den minimalistischen Ansatz verfolge ich grundlegend auch. Das erspart einem so manchen Update-Wahn.

    Und dass besonnene Handeln ist selbstverständlich wichtig. Wenn ich mich dazu entschlossen habe etwas zu ändern, dann eben nach besten Verfahren gestaltet und nicht blind.

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  4. Frank_E_Meyer

    Ich hab in meiner 20 jährigen Computerlaufbahn leider zu oft erlebt das dieser Update und Upgrade Wahn ins negative umschlug. Unzählige nützliche Programme entwickelten sich zu aufgeblasenen Monstern.
    Nichts gegen Veränderungen, aber Veränderungen um der Veränderung willen kann man auch als sinnloses und zielloses herum tapsen sehen.
    Ich verweigere mich bewusst so manchem Update, allerdings sollte man auch immer wissen was man da tut.

  5. stef Beitragsautor

    Frank, du sagst es. Updates müssen natürlich grundlegend sinnvoll sein, sonst kann man es gleich sein lassen.

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