Mein Datensicherungskonzept (Teil 2) – Clientsicherung und Rücksicherung

Von | 8. März 2011

Im letzten Artikel (Teil 1) ging ich auf meine zu sichernde Clientumgebung ein und stellte die Umsetzung für den MacMini vor. Wie ich die Online-Festplatte HiDrive integriere habe ich ebenfalls aufgezeigt.
Für die Musik-Daten kommt dabei eine Sonderbehandlung in Frage. Der zweite Teil knüpft jetzt hier an.

Noch mehr Clients

Bleibt also noch das MacBook. Hier habe ich ähnlich wie beim MacMini die Online-Sicherung der persönlichen Dateien mit Time Machine und Tunnelblick realisiert. Allerdings sind hier weniger Daten vorhanden, z.B. keine iTunes-Mediathek oder Photos. Deshalb ist das Image nicht so groß und auf maximal ein paar GB (selbstwachsend) beschränkt.

Das Windows XP habe ich parallel auf dem MacBook mittels Bootcamp realisiert (jaja, ich weiß), also ohne extra PC-Hardware. Ist für die Betrachtung hier aber irrelevant. Zur Vorbereitung mache ich hier eine verschlüsselte Verbindung (https) auf mit dem Tool Netdrive und das Netzlaufwerk der Online-Festplatte wird verbunden (z.B. unter Z:).

Mit Netdrive verbinden

Die Sicherung läuft folgendermaßen ab: Verschlüsselten Truecrypt (TC) Container anlegen (1GB) und mounten (z.B. unter S:). Dort hinein die Sicherung des Ordners „Eigene Dateien“ per Windows integriertem Backup, z.B. in eine Datei namens „backup.bkf“. Danach unmounten des TC-Containers und kopieren der TC-Datei auf den Online-Speicher (hier auf Laufwerk N:). Die jeweils ältere Container-Datei wird dabei überschrieben. Ggf. macht dort eine Versionshistorie Sinn, für mich jedoch nicht.

Auch hier lässt sich feststellen: Wenig Bewegdaten, die hier gesichert werden müssen und unregelmäßige Sicherungszeitpunkte. Daher auch praktikabel was das manuelle Sicherungsverfahren angeht. Komplett automatisiert müsste das halt etwas anders ablaufen.

Datenwiederherstellung

Zu jedem vernünftigen Datensicherungskonzept gehört ein (idealerweise regelmäßig durchgeführter) Rücksicherungslauf. Eine Datenrücksicherung kann bedeuten, einfach mal eine Datei von vor 3 Monaten oder 1 Jahr zurückzusichern. Das kann aber auch heißen ein gesamtes Sicherungs-Set zurückzuholen.

Ich weiß, wir sind hier privat unterwegs und haften für keine Sicherungsfehler. Letzteres habe ich nämlich selbst auch noch nicht getestet. Keine Lust und keine Zeit meinen produktiven Clientrechner testweise platt zu machen. 🙂

Brauche ich Daten zurück auf meinem MacMini, schalte ich die externe Festplatte an und gehe über Time Machine die Rücksicherung an. Das geht bei einzelnen Dateien und auch bei Komplettausfall der MacMini Festplatte.

Ein Ausfall des MacBook hätte immer eine komplette Neuinstallation zur Folge und anschließender Rücksicherung der Bewegungsdaten aus dem Image, welches ja auf der Online-Platte liegt.

Was auch geht: Über Kreuz kann ich von einem Mac das verschlüsselte Image des anderen Macs (liegt im Cloud-Speicher) mounten und daraus Dateien zurücksichern. Voraussetzung ist, dass ich das jeweilige Kennwort der Image-Datei kenne. Das würde aber im Notfall funktionieren, wenn z.B. der MacMini samt externer Platte gestohlen würde oder einem Brand zum Opfer fiele. Die Daten sind online nochmal da.

Eine Rücksicherung für den Windows PC würde bedeuten: TC-Container runterkopieren und lokal mounten, dann Daten aus dem „backup.bkf“ zurückholen.

Weitere Überlegungen und Bedingungen

Online-Festplatten für Datensicherung und Datenablage benötigen einen möglichst schnellen Internetzugriff mit gutem Upload. Das darf auf keine Fall unterschätzt werden, sonst gehen Tage ins Land bis die ersten 100GB hochgeladen sind.

Mein Anschluss ist theoretisch mit 10Mbit/s Upload (also gute 1MByte/s) relativ anständig bemessen (für deutsche Verhältnisse), braucht aber trotzdem seine Zeit wenn hier Gigabytes hochgeschoben werden.

Ja, ich habe tatsächlich nur 80GB in meinem MacMini. Davon sind rund 40GB von der iTunes-Mediathek (nur Musik) belegt. Der Rest sind Betriebssystem, einige persönliche Dateien, Photos usw. Knapp 16GB sind sogar noch frei verfügbar 🙂

Freier Festplattenspeicher

Und ja, ich nutze das Strato HiDrive einfach und gern. Genauso wie ein paar andere Cloud Onlineplatten Lösungen für solch ein Vorhaben genutzt werden können. Mich hat das Angebot mit den vielen Zugriffsmöglichkeiten und -Protokollen sowie der humane Preis überzeugt. Wer sich umgucken will schaut z.B. beim Online Festplatten Test rein.

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Soviel dazu, das war die Vorstellung meinerseits. Ich denke alles nennenswerte war dabei. Viel Spaß beim selber (nach)bauen.
Wenn ihr Fragen dazu habt beantworte ich sie gern. Einfach hier unten in die Kommentarfunktion oder per Email wenn es etwas ausführlicher sein soll.

Und nochmal, denkt dran: Ein möglicherweise erdachtes aber gar nicht oder nur halbherzig umgesetztes Datensicherungskonzept ist nichts – ich wiederhole: nichts – wert! Man denke z.B. an die oft zitierte wissenschaftliche Arbeit, die einem just vor dem Abgeben irgendwie kaputt gegangen ist.

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Linkbar

Tunnelblick
Netdrive
Truecrypt
Datensicherung bei Wikipedia

2 Gedanken zu „Mein Datensicherungskonzept (Teil 2) – Clientsicherung und Rücksicherung

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