iPhone: Ein erster Erfahrungsbericht

Von | 22. November 2007

Nach den ersten Tagen mit dem iPhone möchte ich meine Gedanken über das Schmuckstück festhalten.

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Musik/Ohrhörer

Erster Eindruck: Ich bin Besseres gewohnt. Der Sitz der Hörer ist für meine Ohren nicht optimal. Dadurch kommen die Bässe nicht richtig zur Geltung und Höhen sowie Mitten sind stärker wahrzunehmen.

Nutzt man hingegen die eingebauten Equalizer, sind Übersteuern und Verzerrung das Ergebnis. Der iPod ist halt für den schnellen Musikgenuss gemacht. Das war abzusehen und ich werde damit leben.

Nur leider sind normale andere Ohrhörer nicht kompatibel (Steckersystem), sodass ich meine guten Sennheiser nicht nutzen kann, auch wenn ich auf das eingebaute Gesprächannahme-Feature vom iPhone verzichten würde.

Vielleicht sollte ich auf Podcasts oder einfache Videos umsteigen, weil hier nicht so hohe Anforderungen bezüglich Ton gestellt werden. Für besseren oder zumindest subjektiv reineren Musikgenuss bleibt mein portabler MD-Player die erste Wahl.

Der große Vorteil bei der iPhone-Variante aber ist der, dass ich meine sämtlichen CDs verlustfrei in der iTunes-DB vorliegen habe und mit einem Klick ein Album auf das iPhone gelegt ist. Das umständliche Wandeln auf MiniDisc entfällt.

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Update: Nach längerem Probieren und Hören von unterschiedlichen Songs sowie verschiedener Positionen im Ohr nähere ich mich langsam dem Optimum.

Kontakte/Telefonbuch/Kalender

Meine bereits existierende und recht umfangreiche Sammlung von Telefonnummern auf der normalen SIM-Karte wird nicht direkt vom iPhone übernommen. Sie müssen zuerst (manuell) in ein entsprechendes Adressbuch übertragen werden.

Ich habe die Gelegenheit genutzt, um meine Kontaktliste auf den neuesten Stand zu bringen und zu erweitern. Der Export von Xing-Kontakten (vCards) hat dabei geholfen.

Trotzdem ist die Kombination Mac und iPhone der Hammer. Die Synchronisation aller Kontakte ist einfach herrlich. Das war bei meinem Motorola-Handy alles andere als optimal.

Auch die Kalenderfunktion weiß ich schon länger am Mac zu schätzen und freue mich auf die einfach umgesetzte mobile Variante. Aktuelle Ereignisse und Geburtstage sind schnell auf einem Blick erkennbar und sollten nicht mehr so schnell vergessen sein.

SMS/Mail

Übersichtlich finde ich die Verlaufsform der SMS-Session, die mit einer bestimmten Person geführt wurde. Mit der virtuellen Tastatur habe ich mich von Anfang an angefreundet und schreibe damit jetzt schon schneller als mit meinem Motorola-Handy.

Sämtliche in Apple Mail eingerichteten Email-Accounts sind schnell synchronisiert und können dann mobil genauso genutzt werden. Für Mac-Kenner also überhaupt kein Problem. Ich selbst verwende fünf unterschiedliche Accounts, jeweils mit den Protokollen POP3 und SMTP.

Eine einfache Variante, um sämtliche Inhalte der jeweiligen Postfächer „Eingang“, „Gesendet“ und „Papierkorb“ komplett zu löschen, ohne jede Mail einzeln entfernen zu müssen, suche ich noch.

Video/Browser

YouTube war mir bisher nicht wirklich ein Besuch wert. Durch die einfache Integration in das iPhone habe ich mich dann aber doch dabei ertappt, den ein oder anderen Film anzuschauen und diesen ggf. per Link zu versenden. Voraussetzung ist allerdings ein „schnellerer“ Internetzugang als das normale Telefonnetz, also am besten per WLAN.

Der Safari-Browser ist wie am Mac keine wirkliche Herausforderung. Optisch und auf die kleine Oberfläche ist die Bedienung abgestimmt.

In Zukunft werden wohl ein paar weitere Online-Präsenzen ihre Webseiten auf die iPhone-Surfer ausrichten. Bei Amazon (Beta) oder Xing gibt es derzeit z.B. speziell für mobile Geräte entwickelte und einfach zu bedienende Seitenstrukturen.

Die Möglichkeit, unterwegs aktuelle Blogbeiträge über den Online-Feedreader zu lesen, ist schon verlockend. Ein ausgiebiger Feldtest steht aber noch aus.

Allgemein/Fazit

Der 8GB umfassende interne Speicherplatz sollte für meine Verhältnisse ausreichend sein. Da ich mehr Musik als Videos mitnehmen werde, darf es schon eine ordentlich umfangreiche Sammlung sein.

Durch den oben erwähnten einfachen Synchro-Mechanismus gestaltet sich ein Musikarchiv-Wechsel je nach Gemütslage ohne Probleme.

Generell wird die gesamte Synchronisierung des iPhone über iTunes abgewickelt. Hier lässt sich auch auf einem Blick erkennen, wieviel Speicherplatz Fotos, Musik und Sonstiges einnehmen.

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Da ich vorher die MMS-Funktion am Handy selten genutzt und nun die Möglichkeit habe, Bilder einfach per Mail zu verschicken, vermisse ich sie nicht.

Alles in Allem kann ich jetzt schon sagen, dass sich das kleine flache Gerät gut an meiner Seite machen wird. Über die Windows-Kompatibilität kann und will ich nichts weiter sagen, da ich sie nicht nutzen werde.

Bisher habe ich zwar nicht alle Funktionen der geballten Vielfalt nutzen und ausprobieren können. Es bleiben mir aber noch ein paar Monate Zeit, um das iPhone näher kennenzulernen.

8 Gedanken zu „iPhone: Ein erster Erfahrungsbericht

  1. Meg

    Und nachdem Du das alles gemacht hast, war der Akku leer? Oder hing das iBaby ständig am Netz? Trägst Du das wie ein schnurgebundendes Telefon mit Dir?
    😉

    Danke für den Bericht, liest sich interessant! 🙂

  2. stef Beitragsautor

    Das mit dem Akku habe ich mir auch überlegt, die Story kommt in einen anderen Bericht. Kurz gesagt: es ist ein Schwachpunkt, zumindest wenn Videos zum täglichen Sehspaß werden sollen. Neinnein, das Baby hing nicht ständig am Netz, da man es an der Docking-Station schlecht bedienen kann. Die Couch ist doch viel angenehmer. 🙂
    Und Outdoor-Erfahrungen muss ich damit erst noch sammeln.
    Du hast es aber auf den Akku abgesehen, ja?

    Und dein Kompliment nehme ich mir zu Herzen. Ich weiß es aus deinem (virtuellen) Munde durchaus zu schätzen. Vielen Dank. 😀

  3. Stefan (Stefans Blog)

    Hey Stef, toller Bericht. Bin ja auch sehr am iPhone interessiert. Allerdings kann ich mir die Grundgebühr zurzeit noch nicht leisten, da mein MacBook Pro schon die nächsten drei Jahre 60 Euro im Monat kosten wird 🙂

    Ich bin schon sehr auf die nächsten Berichte gespannt.

  4. stef Beitragsautor

    Hey Stefan, danke für das Feedback. Du hast dir das MacBook Pro also finanziert? Ist aber durchaus eine lohnenswerte Investition.

    Nach ein paar Tagen/Wochen Feldtest und weiteren Probierens werde ich versuchen, den nächsten Bericht zu verfassen. Ein paar Stichpunkte habe ich schon gesammelt.
    Man darf gespannt sein.

  5. Meg

    Ja, beobachte bitte den Akku genaustens, das interessiert mich erstmal am meisten, alles andere ist soweit stimmt, bzw. wird auch mit der Zeit … besser 🙂

  6. JAC

    Danke für den interessanten Bericht, Stef. Ich denke, ich warte noch ein wenig.

    Bei Aldi gabs im übrigen vor einigen Monaten ein Medion-Handy für 99 Euro. Werbung dazu: „Ein Handy, das sich nur aufs Telefonieren beschränkt, keine Extras. Dafür extra große Tasten.“

  7. stef Beitragsautor

    Auch – oder gerade – dieses Telefon wird seine Kundschaft finden. Die im übrigen immer größer wird (ohne jetzt jemanden Bestimmtes zu meinen). 😉

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