Meine Blogkommentare sind nicht tot

Von | 24. August 2011

Da werden sich einige Blogger aktuell verwundert die Augen reiben: Blogkommentare sollen tot sein!? Einige der wahnsinnig vielen Blogger da draußen haben noch nie oder sehr wenige von diesen Feedbacks überhaupt gesehen. Jetzt sollen die gar nicht mehr kommen? Alle Mühe umsonst.

OK, eine neue Sau wird getrieben durchs virtuelle Dorf. Meine Meinung. Da wo es heute keine oder wenige Kommentare gibt wird es morgen vermutlich auch kaum mehr geben. Dann wandelt das Netz eben weiter, die Nutzerschnittstelle gleich mit. Ob jetzt Google+ oder Facebook ist doch egal, ich glaube jedenfalls nicht daran, dass es bald soweit sein soll.

Und, nun ja, wenn es so sein sollte, warum denn nicht. Dann stelle ich mich und mein Blog darauf ein und werde damit leben. So what. Im Moment jedenfalls sehe ich das nicht, dass Bloggen komplett durch dicke Portale ersetzt wird, auch wenn dort schon jetzt wesentlich mehr Interaktion stattfinden kann. In meinem persönlichen Vergleich schlägt mein Blog mit seinen Kommentaren Google+ und die/meine dortige Vernetzung. Das mag kein allgemeiner Maßstab sein, ist aber immerhin mein eigener.

Und übrigens: Trackbacks sowie Pingbacks sind auch Kommentare. Und die setze ich zur Not noch selbst.

via Lummaland

20 Gedanken zu „Meine Blogkommentare sind nicht tot

  1. Dürrbi

    Der Vorteil von Blogkommentaren ist, dass JEDER Leser des Blogs diese auch lesen und wiederum kommentieren kann.

    Kommentare zu Postings in Facebook, Google+ oder sonst wo sind i.d.R. nur für den Moment und auch nur für diejenigen „Feunde“/Kontakte/Kreise sichtbar, die auch den Ursprungsbeitrag lesen konnten. Sie ragen zudem schnell aus dem Feed heraus und können bereits nach Tagen nicht mehr gefunden werden. Sie sind somit extrem vergänglich.

    Kommentare im Blog sind, soweit sie vom Blogbetreiber nicht entfernt werden, immer eindeutig einem Beitrag zugehörig und können dort gezielt wiedergefunden werden.

  2. stef Beitragsautor

    Vergänglichkeit ist tatsächlich ein Thema. Mit einem Blog baue ich nach und nach ein Archiv auf, bewege mich innerhalb meines Blogthemas und nehme chronologische Entwicklungen wahr.
    So verkommt ein Google+ z.B. nur zu einem kurzfristigen Nachrichten- und Kommentardienst.

    Sehr guter Gedanke.

  3. shopmee

    Nicht ganz zu vergessen, dass es schon universelle Kommentarsysteme wie Disqus u.ä. gibt. Hier kann man sich ja auch über Facebook- oder Google-Account einloggen und kommentieren. Ich denke dass nur wieder ein neuer Hype losgetreten wird damit man was zu berichten hat. Und es ist ganz richtig, wenn ein Blog wenig Kommentare hat, wird sich das mit den „Sozialen Netzen“ auch nicht ändern. Denn die Qualität und das Provokationspotential eines Blogs respektive des Beitrags regt ja erst zu Kommentaren an.

  4. stef Beitragsautor

    Hi shopmee,
    ob es ein Hype bleibt wird sich zeigen. Es ist durchaus möglich, dass sich etwas an der Art und Weise wie wir heute kommentieren ändert. Nutzt du Disqus o.a. in irgendeiner Form bereits? Ich muss sagen, dass ich mich da noch nicht herangetraut habe.

    Und richtig, es liegt am Blogbetreiber (und auch dem Publikum) zu Kommentaren anzuregen. Content, Interaktion und Verlinkung sind die Zauberwörter.

  5. Knoxer123

    Also ich denke nicht, dass Blogs bzw. deren Kommentar austerben werden. Klar Facebook, Google+ & Co. ersetzen die Funktion des online Tagebuches, viele Blogger schreiben kaum noch großartig in ihrem Blog darüber, was sie gerade zum Mittag essen oder was das Wetter macht, doch die Technik-, Newsblogs etc. haben immer noch Einfluss und werden auch dauerhaft beständig bleiben.

    Ich meine, wenn selbst tradionelle Medien Blogs zitieren und als Quelle angeben, sagt das doch alles 😉

  6. Benjamin Spies

    Ich betreibe auch diverse Blogprojekte und kann nicht behaupten, dass mit steigendem Traffic auch die Kommentare steigen. Es kommt vielmehr auf die einzelnen Themen an und wen man ansprechen will. Ungeschlagen auch bei relativ wenig Traffic sind meiner Meinung nach Gewinnspiele als kleiner Anreiz. Aber sind diese Kommentare vergleichbar mit Meinungen zu einzelnen Themen?? Aussterben werden Kommentare nicht, aber eine Verschiebung findet bereits statt und es wird auf mehreren Ebenen diskutiert.

    Viele Grüße, Ben

  7. stef Beitragsautor

    @Knoxer123
    Das stimmt. Man stelle sich vor, eine bekannte News-Seite zitiert fortan nur noch Google+ Beiträge. 😮

    @Ben
    Herzlich willkommen und danke für deinen Beitrag. Ich finde es toll, das sich etwas bewegt oder auch verschiebt und darüber diskutiert wird. So wie hier auch.
    Ich denke, „angefütterte“ Kommentare sind anders zu bewerten als „native“, auch wenn sich der Blogger letztlich über jegliches Feedback freut.

  8. knoxer123

    Ach ja, und die Spam-Kommentare werden wohl nie aussterben 😉

  9. stef Beitragsautor

    Ne, wohl eher nicht. Die werden ggf. aber mitwandern in die „neuen“ Netze. So leicht sind die nicht unterzukriegen.

  10. Pooly

    Ich habe schon öfters mitbekommen, dass sich einige Blogger beschweren, ihre Kommentare verlagern sich nach und nach zu Facebook.
    Ich verstehe ohnehin nicht so ganz, warum man zu seinem Blog noch eine Facebook Seite erstellen muss. Das ist doch nichts anderes wie ein Feed.
    Kommentieren sollte man im Blog, der Betreiber freut sich auch darüber. Ich glaube es ist schon recht niederschmetternd, wenn man keine Resonanz auf Dauer bekommt.
    Schließlich ist es auch ein wenig Arbeit, einen Text etc. zu verfassen und man gibt sich Mühe andere anzusprechen.

  11. stef Beitragsautor

    Auf jeden Fall ist das Arbeit, teils sogar harte. Das weiß jeder Blogger.
    Und Kommentare sind auch Wertschätzungen.

  12. Dürrbi

    Ja das ist das Dilemma… man schreibt einen Blog-Artikel und will ihn ja ggf. über die Feed-Leserschaft hinaus auch über Facebook und Google+ usw. bekannt machen.
    Leider kommentieren dann die meisten Leute auch gleich in diesen Medien.

    Man müsste irgendwie unterbinden können, dass diese Postings (die z.B. bei mir über Twitterfeed automatisch gepostet werden) überhaupt einen Kommentar zulassen.
    Statt dessen wäre ein Hinweis „Kommentare bitte im Blog posten“ angebracht.

  13. stef Beitragsautor

    Ein guter Punkt. Hm, das wäre zumindest eine Möglichkeit. Aber ob es die Leser und potenziellen Kommentatoren auch dazu anhält es zu tun wage ich zu bezweifeln. Da ist der allgemeine Drang und Werdegang in den Online-Medien einfach zu flüssig. Heute so morgen so. Gängelung ist nicht der richtige Weg.

    Und so ein Hinweis klingt ja auch irgendwie danach, dass ich es wohl nötig hätte. Oder sehe ich das falsch?

  14. Dürrbi

    Nein, nein, nötig hast du es nicht. Das war auch gar nicht im speziellen auf deinen Blog bezogen, sondern ist allgemein gültig.

    Das Problem habe ich ja ebenfalls. Im Blog selbst kommentiert nur noch selten jemand etwas – gut ich schreibe derzeit auch nicht wirklich viel. Wenn ich allerdings einen Link zum BEitrag in Facebook poste, wird dort schon der eine oder andere Kommentar abgegeben. Also prinzipiell haben die „Leser“ schon das Bedürfnis ihre Meinung abzugeben.

    Mir wäre es aber lieber wenn dies ebenfalls öffentlich im Blog erfolgen täte, so dass auch andere Leser – die nicht zu meinen Facebook-Kontakten zählen (so auch du 🙂 ) diese Meinungen auch lesen könnten.

    Zudem kann man diesen Kommentar dann auch noch lesen, wenn es in den TimeLines von Twitter, Facebook und Co. schon längst „hinausgelaufen“ ist.

  15. Stefan

    Kommentare in Blogs wird es immer geben, weil selbige eben einen Mehrwert schaffen und zudem auch noch nach Jahren (sofern der Blog dann noch existiert) über Suchmaschienen gefunden werde.

    Bei meinen Blogprojekten passiert es oft, das Suchanfragen direkt auf Beiträge und dessen Kommentare abzielen, eben weil dort JEDER mitlesen kann und auch noch nach vielen Jahren seit der Beitrag verfasst wurde, noch kommentieren kann.

    Das geht bei Twitter, Facebook und Co. eben nicht…

  16. stef Beitragsautor

    Solange es Blogs gibt ist es denen zumindest von Herzen zu wünschen, dass regelmäßige Kommentare da sind.
    Stimmt, bei den Plattformen ist alles kurzlebiger, wenig durchsuchbar und für langlebige Diskussionen eher ungeeignet.

  17. Stefan

    Blogs und Foren werden beständig Mehrwert produzieren, welcher auch noch nach Jahren (sofern bestehend) von JEDEM durchsucht werden kann sofern das ganze öffentlich zugänglich ist. Dieses ganze neue Social-Network-Zeug ist für alle DIE, welche kurzzeitig und auf die schnelle irgendwelche Informationen wollen.

    Im Prinzip sind diese Social-Network das erste „vergessende Netzwerk“ das es überhaupt gibt im Internet, im Sinne von speichern auf unbestimmte Zeit.

  18. Pingback: SocialMedia verringert Kommentar-Aufkommen | Infopool für Webmaster und Blogger

  19. Marco

    Wie man an den zahlreichen Kommentaren hier schon sehen kann ist es eben nicht der Fall das die Kommentare in Blogs aussterben. Ich hab ja auch hergefunden 😉

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